Kathedrale von Palermo
Geschichte der Kathedrale von Palermo
Die Kathedrale von Palermo, offiziell Cattedrale Metropolitana della Santa Vergine Maria Assunta, zählt zu den bedeutendsten Bauwerken Siziliens. Sie ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein Monument, das die wechselhafte Geschichte Palermos widerspiegelt.
Ihre Ursprünge reichen zurück bis in die Antike. Bereits im 6. Jh. n. Chr. stand an diesem Ort eine frühchristliche Kathedrale, die nach der arabischen Eroberung Siziliens zunächst in eine Moschee umgewandelt und schließlich nach der Rückeroberung durch die Normannen erneut Bischofssitz wurde.
Im Jahr 1169 wurde der Bau durch ein Erdbeben stark beschädigt, sodass Erzbischof Gualtiero Offamilio im Jahr 1184 den Bau der heutigen Kathedrale von Palermo in Auftrag gab.
Seitdem war die Kathedrale war nicht nur religiöses Zentrum, sondern auch Symbol politischer Macht. Im Mittelalter fanden dort bedeutende Krönungszeremonien statt. Besonders hervorzuheben ist die Krönung von Friedrich II., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und einem der einflussreichsten Herrscher seiner Zeit.
Darüber hinaus war die Kathedrale im Laufe der Jahrhunderte auch ein Abbild gesellschaftlicher Entwicklungen. Sie überstand Erdbeben, Kriege und politische Umbrüche, wurde immer wieder restauriert und dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst. So ist sie heute nicht nur ein religiöses Monument, sondern auch ein lebendiges Geschichtsbuch Siziliens.

Informationen: Eintritt, Öffnungszeiten & Tickets
- Adresse: Via Vittorio Emanuele 490, 90134 Palermo PA, Italien
- Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 7:00 – 19:00 Uhr, Sonntag: 8:00 – 19:00 Uhr
- Eintritt: Die Basilika ist kostenfrei zugänglich. Für den Monumentalbereich mit Dach, Krypta, Gräbern und Schatzkammer fallen Kosten zwischen 4 und 13 Euro an.
- Webiste: Hier finden Sie Online-Tickets sowie alle Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen.
- Hinweis: Bitte tragen Sie angemessene Kleidung und respektieren Sie mögliche Gottesdienste!
Architektur: Ein einzigartiger Stilmix
Die Kathedrale von Palermo besticht vor allem durch ihre außergewöhnliche architektonische Vielfalt. Wenn Sie das Gebäude betrachten, können Sie erkennen, dass hier verschiedene Stile und Epochen ineinandergreifen. Diese Mischung ist Ausdruck der wechselvollen Geschichte der Stadt, in der Araber, Normannen, Spanier und Sizilianer ihre Spuren hinterließen.
Den Hauptteil der Kathedrale bildet ein kubischer, fast militärisch anmutender, normannischer Bau aus Mittelschiff, Querschiff und zwei Seitenschiffen, der von vier Ecktürmen flankiert wird. Einige Meter von der Westfassade entfernt erhebt sich der größere, fast freistehende Hauptturm, der jedoch über Spitzbögen mit dem Hauptbau verbunden ist.
Die drei Apsiden sind mit ihren Arkaden und Steinintarsien Zeuge der arabischen Baukunst und erinnern an die der Kathedrale von Monreale.
Im wahrsten Sinne des Wortes „abgerundet“ wird der architektonische Stilmix durch die im 18. Jahrhundert von Ferdinando Fuga entworfene barocke Hauptkuppel sowie weitere kleinere Kuppeln auf den Seitenschiffen.

Beliebte Tickets und Touren für die Kathedrale
Das Innere: Orgel, Gräber und Schatzkammer
Das Kirchenschiff und die Orgel
Das Hauptschiff der Kathedrale ist von mächtigen Säulen gesäumt, die das Gewölbe tragen. Das helle Marmorinterieur entstand im Zuge der neoklassizistischen Umgestaltungen und verleiht dem Innenraum eine klare, fast nüchterne Atmosphäre. Zugleich kommen dadurch einzelne Kunstwerke und Grabmäler besonders gut zur Geltung.
Ein besonderes Highlight ist die große Orgel, die auf einer Empore über dem Eingang thront. Sie gehört zu den größten Orgeln Siziliens, wird noch heute bei Gottesdiensten gespielt und verleiht dem Raum eine beeindruckende Akustik. Der Klang erfüllt das gesamte Kirchenschiff und verstärkt die spirituelle Wirkung des Ortes.
Die Gräber der normannischen Herrscher
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Inneren zählen die königlichen Gräber. Hier ruhen mehrere Herrscher Siziliens, darunter Kaiser Friedrich II. und sein Vater Heinrich VI. Ihre Sarkophage bestehen aus wertvollem rotem Porphyr, einem Gestein, das traditionell Herrschern vorbehalten war. Die Gräber vermitteln den Besuchern ein Gefühl für die einstige Machtfülle des sizilianischen Königreichs.
Neben den Grabstätten der Herrscher finden sich auch weitere bedeutende Persönlichkeiten in der Kathedrale bestattet, darunter Bischöfe und Adlige wie Roger II. und sein Tochter Konstanze von Sizilien. Die Grabmäler sind kunstvoll gestaltet und geben Einblicke in die Bestattungskultur verschiedener Jahrhunderte.

Die Schatzkammer
Ein weiteres Highlight im Inneren der Kathedrale von Palermo ist die Schatzkammer, die heute als Museum zugänglich ist. Hier werden liturgische Gewänder, Reliquiare und Schmuckstücke aufbewahrt, die teils aus dem Mittelalter stammen. Besonders berühmt ist die Krone von Konstanze von Aragon, die mit Edelsteinen und Gold verziert ist. Diese Schätze vermitteln ein eindrucksvolles Bild vom Reichtum und der künstlerischen Raffinesse des sizilianischen Hofes.
Die Schatzkammer ist so gestaltet, dass Besucher die Objekte in gut beleuchteten Vitrinen betrachten können. Informationstafeln erläutern die Bedeutung der einzelnen Stücke und ihren historischen Kontext. Wer sich für sakrale Kunst interessiert, findet hier zahlreiche Beispiele höchster Handwerkskunst.
Die Dachterrasse
Ein besonderes Erlebnis bietet die Dachterrasse der Kathedrale. Über schmale Treppen gelangen Sie hinauf und werden mit einem beeindruckenden Panoramablick über Palermo belohnt. Von hier aus lassen sich nicht nur die Dächer der Altstadt und die umliegenden Berge betrachten, sondern auch die architektonischen Details der Kathedrale aus nächster Nähe bewundern.
Besonders eindrucksvoll ist der Blick auf die Kuppel und die Türme, die aus dieser Perspektive eine völlig neue Wirkung entfalten. Der Aufstieg mag etwas anstrengend sein, doch die Aussicht entschädigt in jedem Fall. Für Besucher, die die Kathedrale nicht nur von innen und außen, sondern auch von oben erleben möchten, ist die Dachterrasse ein absolutes Highlight.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Porta Nuova
Repräsentatives Stadttor und der Eingang zur historischen Altstadt

Palazzo dei Normanni
Normannischer Königspalast mit einzigartiger Hofkapelle

Quattro Canti
Berühmte Straßenkreuzung mit vier barocken Häuserfronten

Fontana Pretoria
„Brunnen der Schande“ mit anrüchigen Statuen
Fazit: Lohnt sich ein Besuch der Kathedrale von Palermo
Die Kathedrale von Palermo ist ein Bauwerk, das in vielerlei Hinsicht beeindruckt. Sie vereint unterschiedliche Baustile aus über 800 Jahren und macht so die wechselvolle Geschichte Siziliens sichtbar. Schon von außen zieht die beeindruckende Fassade Besucher in ihren Bann, während die Gräber, Kunstwerke und Schätze im Inneren tiefe Einblicke in das religiöse und politische Leben vergangener Jahrhunderte ermöglichen.
Besonders hervorzuheben ist die einzigartige Mischung aus arabischen, normannischen, gotischen, barocken und neoklassizistischen Elementen. Diese Vielfalt ist nicht nur architektonisch reizvoll, sondern vermittelt auch ein Gefühl für die kulturelle Vielfalt Palermos im Lauf der Jahrhunderte.
Wenn Sie Palermo besuchen, sollten Sie sich die Kathedrale nicht entgehen lassen. Sie ist ein Höhepunkt jeder Städtereise und ein Bauwerk, das durch seine Geschichte, Architektur und Bedeutung fasziniert. Ob Sie von außen die Fassade bestaunen, den Innenraum erkunden, die Schatzkammer besichtigen oder die Dachterrasse besteigen – die Kathedrale von Palermo bietet ein umfassendes und unvergessliches Kulturerlebnis.